Veranstaltet von Pro Quartett e.V.

 

aus dem Innersten 2010
vier Konzerte in Hannover mit dem Nomos-Quartett

I. „Nur wer die Sehnsucht kennt...“
Fr. 5. März 2010, 19.30 Uhr
Festsaal der ehem. PH,
Bismarckstraße 2
 



II. „Sternenklang“
So. 02. Mai 2010, 11.00 Uhr
Orangerie Herrenhausen



III. „Dort finde ich Böhmen wieder...”
Sa. 2. Oktober 2010, 19.30 Uhr
Hochschule für Musik und Theater
 



IV. „In Bewegung“
Fr. 26. November 2010, 20.00 Uhr
NDR Kleiner Sendesaal



Einführungen in die Programme jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn durch
Prof. Dr. Heinz von Loesch, Berlin

Gefördert durch die Region Hannover und das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover. In Kooperation mit Musik 21 Niedersachsen, gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes sowie das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

I. „Nur wer die Sehnsucht kennt...“


Fr. 5. März 2010, 19.30 Uhr
Festsaal der ehem. PH,
Bismarckstraße 2

Love Songs von Schubert bis Coldplay:
 

Streichquartette
Janacek „Intime Briefe“, Schubert, Beethoven

Filmmusik
Fluch der Karibik, The Piano

Songs
Nothing else matters, Faraway, Clocks u.a.

mit Cornelia Samuelis
- Gesang

 

Sehnsucht und Liebe sind die Leitgedanken dieses außergewöhnlich abwechslungsreichen Programms mit Musik aus verschiedenen Zeiten, Ländern, Stilen und Genres. Im Zentrum steht Leos Janáceks Streichquartett "Intime Briefe", darum herum ranken sich vielfältige musikalische Liebes- und Sehnsuchtsbilder - von Schubert ("Nur wer die Sehnsucht kennt") und Beethoven (Adagio aus op. 74) über Filmmusik wie "He's a Pirate" und "The Piano Sings" bis zu Rock/Pop Songs von Metallica, Apocalyptica und Coldplay. So wird die innere Verwandtschaft großer Musik über alle vermeintlichen Grenzen hinweg erlebbar.
II. „Sternenklang“


So. 02. Mai 2010, 11.00 Uhr
Orangerie Herrenhausen

Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquartett C-Dur KV 157 (1773)

John Cage
„Music for Five“ für Posaune und Streichquartett (1984)




Orlando di Lasso
aus „Prophetiae Sibyllarum” (ca. 1565)

Karlheinz Stockhausen
„Tierkreis“ – 12 Melodien der Sternzeichen (1975)
(Fassung für Posaune und Streichquartett: Mike Svoboda)

mit Mike Svoboda
- Posaune

 

Luzide und prophetisch sind die Werke dieses Programms: Das leuchtende C-Dur-Quartett des 17-jährigen Mozart, John Cages "Music for Five" (wie viele seiner Werke im Kompositionsprozess basierend auf Sternenkarten und dem chinesischen "I Ging"), Orlando di Lassos faszinierend rätselhafte Musik zu prophetischen Texten der "Sibyllen" und Karlheinz Stockhausens zwölf zunächst für Spieluhren geschriebene Tierkreis-Melodien, eines der zugänglichsten und schönsten Werke seines Schaffens - in einer von Mike Svoboda, Prätorius-Preisträger 2008 und enger Mitarbeiter Stockhausens, eigens für dieses Konzert geschaffenen Fassung für Posaune und Streichquartett.
III. „Dort finde ich Böhmen wieder...”


Sa. 2. Oktober 2010, 19.30 Uhr
Hochschule für Musik und Theater

Antonio Rosetti
Streichquartett op. 2 Nr. 3 Es-Dur

Bedřich Smetana
Streichquartett Nr. 2 d-Moll




Antonín Dvořák
Klavierquintett A-Dur op. 81

mit Sivan Silver
- Klavier

 

"Zugrund - das heißt zum Meer, dort find ich Böhmen wieder", so heißt es in Ingeborg Bachmanns berühmtem Gedicht "Böhmen liegt am Meer". Dort - wie in Shakespeares "Wintermärchen" - wird ein utopisches Arkadien erträumt, ein Raum der freien Selbstentfaltung und der glücklichen Begegnung von Menschen. Bedrich Smetana schreibt ein Jahr vor seinem Tode, vollkommen ertaubt, sein 2. Streichquartett. In rhapsodischen und aphoristischen Strukturen mit scharfen Kontrasten, wechselnd zwischen folkloristischen Melodien und rhythmisch vielfältigsten Motiven, weist das Werk in seiner formalen Zerrissenheit weit in die Zukunft. Antonín Dvorák scheint in seinem beglückenden Klavierquintett Arkadien gefunden zu haben.
IV. „In Bewegung“


Fr. 26. November 2010, 20.00 Uhr
NDR Kleiner Sendesaal

Joseph Haydn
Streichquartett g-Moll op. 74/3 „Reiterquartett“

Sidney Corbett
Klarinettenquintett (2010)

dazu: Tanzperformance von und mit
Ursula Wagner

 

mit Nikolaus Friedrich
- Klarinette
 

In seinem berühmten "Reiterquartett" - in den Ecksätzen von bezwingendem rhythmischen Elan, im langsamen Satz von tiefster Empfindung - nähert sich Joseph Haydn in der Erkundung fremder harmonischer Räume Schubertschen Ausdruckswelten. Sidney Corbett, in Berlin lebender gebbürtiger Amerikaner, schreibt ein neues Werk für Streichquartett und Bassettklarinette, das Instrument, für welches auch Mozart sein Quintett komponierte. Corbetts Musik ist gekennzeichnet durch die Suche nach der Schönheit des Klanges, inspiriert durch Literatur, bildende Künste und Bezüge zur religiösen Transzendenz. Dieses Werk wird im zweiten Teil des Konzertes erneut erklingen: mit einer von Ursula Wagner entwickelten Tanzperformance, welche die Musik - unter Einbeziehung der Eigenarten des Aufführungsraumes - reflektiert und erweitert.