Veranstaltet von Pro Quartett e.V.

aus dem Innersten 2017

                                                                       

„Intuition“                                       Fr. 19. Mai 2017, 20.00 Uhr

                                                       NDR, Kleiner Sendesaal

 

„Spätwerke: Neu“                          Fr. 16. Juni 2017, 20.00 Uhr

                                                       Schwanenburg

 

„Drei Welten in g-Moll“                  So. 15. Oktober  2017, 18.00 Uhr

                                                       Friedenskirche

 

"Intuition"

Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquartett Es-Dur KV 428

Joachim Heintz (*1961)

Streichquartett mit Live-Elektronik (2017) UA

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Karlheinz Stockhausen (1928-2007)

„Aus den sieben Tagen“ Textkompositionen für Intuitive Musik (1968)

in Kombination mit

Ludwig van Beethoven

„Cavatina“ aus dem Streichquartett B-Dur op. 130

Benjamin Britten

„Solo“ aus dem Streichquartett Nr. 3 op. 94

 

Improvisation und Verfremdung: Im zehnten Todesjahr Karlheinz Stockhausens erinnert das Nomos-Quartett an seine Idee einer „Intuitiven Musik“ – nach vorgegebenen kurzen Texten, z.B.: „Spiele eine Schwingung im Rhythmus des Universums, spiele eine Schwingung im Rhythmus des Traumes…“ oder „Spiele einzelne Töne so hingegeben bis Du die Wärme spürst, die von Dir ausstrahlt“. In den einzigartigen Sätzen von Beethoven und Britten bewegt sich die erste Violine quasi improvisierend zum Geflecht der anderen Stimmen. Joachim Heintz verwandelt in seinem neuen für das Nomos-Quartett komponierten Werk die gebrochenen Dreiklänge aus Mozarts „Andante con moto“ des Es-Dur-Quartetts in ganz eigene oszillierende, elektronisch verfremdete Klanglandschaften.

 

"Spätwerke: neu"

Charles Tournemire (1870-1939)

Streichquartett „Musique Orante“ op. 61 (1933)

Alfred Koerppen (*1926)

Streichquartett Nr. 2 (2007)

Ludwig van Beethoven

Streichquartett F-Dur op. 135 (1826)

 

Ludwig van Beethoven schreibt als sein letztes vollendetes Werk das Streichquartett op. 135. Nach den großen, komplizierten, überaus vielgestaltigen op. 130 bis op. 133 entsteht ein „klassisches“, kürzeres, fast heiteres Stück – wie entspannt und befreit. Der Franzose Charles Tournemire, visionärer Komponist von Sinfonien, Opern und großen Orgelwerken, schafft im Alter eine „betende Musik“ für Streichquartett. Mystische, leidenschaftliche Linien durchziehen das farbige Werk. Alfred Koerppen, über Jahrzehnte Professor für Komposition in Hannover, beschließt mit achtzig Jahren sein erstes Streichquartett zu schreiben, bald darauf das zweite. Es wirkt wie ein Querschnitt seines vielfältigen Schaffens: klangsinnlich, mal ernst, mal verspielt und voller Energie!

 

"Drei Welten in g-Moll"

Luigi Boccherini

Streichquartett g-Moll op. 32 Nr. 5

Claude Debussy

Streichquartett g-Moll op. 10

Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquintett g-Moll KV 516

mit Charlotte Walterspiel – Viola

 

In Spanien, in Frankreich und in Österreich entstehen drei ganz verschiedene Werke in g-Moll. Der Italiener Luigi Boccherini komponiert in Madrid wunderbare Streichquartette, in seiner ganz eigenen Klangsprache zwischen hinreißendem Schmelz und lebhafter Virtuosität. In Paris entsteht Claude Debussys leuchtendes, flirrendes Streichquartett, welches sein Kollege Paul Dukas verglich mit einem „prächtigen, kunstvoll gestalteten Teppich in exotischen Farben“. Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquintett KV 516 ist geprägt von beinahe schubertschem Changieren zwischen Trauer und Hoffnung. Für Mozart ist g-Moll die Tonart der Sehnsucht und Trauer. Erst der letzte Satz steht in G-Dur, ein rätselhaft unbeschwertes Rondo beschließt dieses Werk, eines der großartigsten der Kammermusik.