Das neue Programm:

Die Rose

Schon seit der Antike ist die Rose ein vielfältiges Symbol. Sie steht sowohl für Maria, die Mutter Jesu, als auch für die Unschuld und die Selbsthingabe im Martyrium; ihre fallenden Blätter symbolisieren Schönheit und Vergänglichkeit, Rosenblüten sind Sinnbild für die Liebe, Rosenranken für das aus dem Tod erblühende ewige Leben. Alle diese Aspekte werden im Programm Die Rose musikalisch beleuchtet in Werken vom Mittelalter bis heute, von Hildegard von Bingens mystisch strahlendem Gesang – über Mozarts liebliche Rosenarie und Brahms‘ zarte Rote Rosenknospen – bis hin zum Ausdruck ekstatischer Hingabe in Kompositionen unserer Zeit.

 

Hildegard von Bingen (1098-1179)

Vos Flores Rosarum

 

Udo Zimmermann (1943-2021)

Einmal noch

(Arie der Sophie Scholl aus Weiße Rose)

 

Orlando di Lasso (1532-1594)

Sicut Rosa inter spinas

 

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

Passacaglia g-Moll für Violine solo

(aus den Rosenkranzsonaten)

 

Pérotin / Jan Croonenbroeck (~1160-1210 / *1988)

Beata viscera

 

Johannes Ciconia (~1370-1412)

O Rosa Bella

 

Johannes Brahms (1833 - 1897)           

Rote Rosenknospen

(original aus den Zigeunerliedern op. 112)

 

Country dance

Rose in June

 

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)  

Deh vieni, non tardar

(aus Le Nozze di Figaro)

 

Cornelia Samuelis (*1972)     

Wer sein Herz aus der Brust reißt (2020)

(Text: Paul Celan)

 

Benjamin Britten (1913-1976)

The Last Rose of summer

(Bearbeitung eines Irish Folksongs)

 

Edgar F. Girtain (*1988)

The Ballad of Barbara Allen (2017)

 

 

 

Do. 07.12.2023 - 20.00 Uhr

Neustädter Hof- und Stadtkirche

 

Epathie-Konzert für jüdische Menschen

 

Viele Mitwirkende, darunter das Duo Expressionen

 

Rezension in "Die Glocke" - 25.10.2023

 

Gefühlswelt schwingt mit

Marienfeld (gl). „Weniger ist manchmal mehr“, sagt eine bekannte deutsche Redensart. Und die stattliche Zahl von Konzertbesuchern, die am Sonntag den Weg in die Marienfelder Abteikirche gefunden hatte, konnte sich auf exemplarische Weise ein Bild davon machen, dass diese Weisheit nichts von ihrer Aussagekraft eingebüßt hat. Zu Gast war das Duo Expressionen mit Cornelia Samuelis, Sopran, und Martin Dehning, Violine, der als Primarius mit dem Nomos-Quartett in den Marienfelder Mozartmatineen über Jahrzehnte hinweg Kultstatus erlangt hat.
Duo Expressionen – da ist schon der Name in vollem Umfang Programm. Haben seine beiden Protagonisten es sich doch auf ihre Fahnen geschrieben, die gesamte, breit gefächerte, bunt schillernde Palette menschlicher Affekte musikalisch zum Ausdruck zu bringen. Und in ihrem wohl bedachten, rund anderthalbstündigen Programm aus drei Jahrhunderten verstanden sie es von der ersten bis zur letzten Note, die Gefühlswelt ihrer Zuhörer zum Mitklingen und Mitschwingen zu bringen.
Dabei berührten die Liedbeiträge von Bach über Ralph Vaughan Williams, Arvo Pärt und Edgar F. Girtain bis hin zu den Originalkompositionen und Bearbeitungen von Samuelis Himmel und Erde gleichermaßen, bald himmelhoch jauchzend, bald zu Tode betrübt. „The Ballad of Barbara Allen“, von Girtain 2017 in zeitgenössische Tonsprache gesetzt, soll dafür beispielhaft stehen. Im angloamerikanischen Raum seit dem 17. Jahrhundert gut bekannt, greift sie, dem klassischen Romeo-und-Julia-Motiv ähnlich, die Geschichte zweier unglücklich Liebender auf, die erst im Tode zu einander gefunden haben.
Mit einer von Samuelis bearbeiteten Auswahl Jiddischer Lieder, einer Steilvorlage, für sich selbst auf den Leib geschneidert, unterstrichen die beiden Ausnahmeinterpreten zum Ausklang noch einmal sehr sinnfällig ihren programmatischen Anspruch. Spiegeln sich doch ausgelassene Freude einerseits und abgrundtiefe Trauer andererseits gerade in der Kultur der osteuropäischen Juden in einer Einzigartigkeit, wie sie kaum sonst noch anzutreffen ist.
Die beeindruckten Konzertbesucher wussten das singuläre Musikerlebnis angemessen zu honorieren.

 

Bernd Heumüller

Die Glocke - www.die-glocke.de

 

 

 

Duo Expressionen

Cornelia Samuelis - Sopran

Martin Dehning - Violine

 

Liebeslieder!

 

22.10.2023, 16.00 Uhr - Marienfeld Abteikirche

 

29.10.2023, 17.00 Uhr - Worpswede Zionskirche

 

 

 

Hommage à György Kurtág                  zum 95. Geburtstag

Duo Expressionen:

Cornelia Samuelis, Sopran                        Martin Dehning, Violine

Sprengel Museum                          Sonntag, 27.06.2021, 11.15 Uhr

 

Hommage à György Kurtág – zum 95. Geburtstag

 

Assoziationen zu seinen Kafka-Fragmenten

 

Duo Expressionen

 

Cornelia Samuelis – Sopran, Martin Dehning – Violine

 

Das Duo Expressionen – mit Cornelia Samuelis, gefeierte Sopranistin in unzähligen Oratorien und Liederabenden, und Martin Dehning, über 35 Jahre Primarius des Nomos-Quartetts – debütierte am 28.08.2020 in den ROSEBUSCHVERLASSENSCHAFTEN in Hannover mit einem begeistert aufgenommenen Konzert im Rahmen des Kultursommers der Region Hannover. György Kurtág, einer der größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, feiert 2021 seinen 95. Geburtstag. Aus diesem Anlass entwickelte das Duo sein neues Programm für das Konzert im Sprengel Museum am 27.06.2021.

 

Im Mittelpunkt stehen György Kurtágs Kafka-Fragmente op. 24 für Sopran und Violine, komponiert 1987. Dieses einzigartige und hochkomplexe Werk besteht aus 40 Miniaturen, denen fragmentarische Texte von Franz Kafka zugrunde liegen – kurze Ausschnitte aus Tagebüchern, Aphorismen, Notizen. Kafkas existenzielle, aber auch ironisch-humorvolle Gedankenblitze setzt Kurtág um in extrem ausdrucksstarke Musik, mit lyrischem und höchst expressivem Gesang (auch Sprechen und Sprechgesang), umspielt, verstärkt oder konterkariert durch vielgestaltiges und virtuoses Geigenspiel.

 

In diesem Programm erklingen 20 dieser äußerst reduzierten und prägnanten Fragmente, unterbrochen durch mit ihnen assoziativ verbundene Werke von Brahms, Samuelis und Cage bis hin zu einer Uraufführung von Jan Croonenbroeck über einen mittelalterlichen Mariengesang von Perotin.

 

Einigen Miniaturen werden kurze Texte verschiedenster berühmter Autor*innen gegenübergestellt, welche ihre ganz eigenen Lichter auf die Gedankenwelt der Kafka-Fragmente werfen.

 

(Eine Veranstaltung im Rahmen von Musik 21 Niedersachsen.)

 

 

 

 

 

Fr. 28.08.2020, 19.00 Uhr

ROSEBUSCHVERLASSENSCHAFTEN

                                                                   a. und h.j. breuste

Expressionen - Zwiegesänge für Sopran

und Violine

 

mit Cornelia Samuelis (Sopran) und
Martin Dehning (Violine)

Im Rahmen des Kultursommers der Region Hannover

Eintrittskarten bei reservix

Karten bei reservix ausverkauft.

 

Es gibt noch wenige Restplätze - bitte schreiben Sie dafür eine Mail an info@nomos-quartett.de.

 

Ab Mittwoch wird klar sein, wie viele Plätze noch vergeben werden können...

 

Hier das Konzertprogramm:

Expressionen - Programm Kultursommer.doc
Microsoft Word Dokument 18.9 KB

 

 

So. 06. September, 17.00 Uhr

 

Worpswede - Zionskirche

 

Expressionen - Zwiegesänge für Sopran

und Violine

 

mit Cornelia Samuelis (Sopran) und

Martin Dehning (Violine)

 

Neue Entwicklungen:


Wir wünschen ein frohes und glückliches neues Jahr 2020!

Es war ein sehr, sehr schönes Fest!

HAZ - Rezension 02.12.2019.jpg
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Ausverkauft!

Letzes Konzert in Hannover:

Sa. 30. November 2019, 17.00 Uhr, Sprengel Museum

Zum Schluss ein Fest!

Mozart, Ravel, Mendelssohn-Bartholdy,

Schubert,Collage Neuer Musik, Beethoven

Morgen, Sonntag 29.09.: Rosebusch Verlassenschaften wie geplant um 18.00 Uhr!

(In der HAZ steht eine falsche Zeit...)

Letzte Konzerte!

 

Zum Ende des Jahres werden wir unsere Quartettkarriere beenden - mit voller Kraft - nach 35 Jahren!

 

Noch zwei Programme in Hannover:

 

"Dennoch: Zuversicht"

So. 15.09., 18.00 - Eisfabrik

https://commedia-futura.de/spielplan/article/841-dennoch-zuversicht.html

So. 29.09., 18.00 - Rosebusch Verlassenschaften

http://rosebuschverlassenschaften.de/frameset.html

 

"Zum Schluss ein Fest"

Sa. 30.11., 17.00 - Sprengel Museum

 

- Karten siehe Kartenshop

 

Weitere Konzerte siehe Termine

 

 

 

Wir wünschen allerseits einen schönen Sommer!

 

So. 19. Mai 2019, 18.00 Uhr - Friedenskirche -

noch einmal: "Gesänge"!

So. 05. Mai 2019, 18.00 Uhr, Schwanenburg - "Gesänge"

 

Hier ein Link zum Mitschnitt - auf Video - der Uraufführung der "Wege" von Joachim Heintz im NDR am 19. Mai 2017: https://vimeo.com/280952372

 

Di. 12. März 2019, 20.00 Uhr im NDR - Beethoven 21!

 

aus dem Innersten 2019 - Die Konzertkarten sind gedruckt! "Konzertreihe" "Kartenshop"

 

Wir wünschen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr 2019!

Nach den wunderbaren Konzerten mit "Gegensätzen" nun das IV. Konzert "aus dem Innersten":

 

Nach dem ganz besonderen Konzert in den Rosebusch Verlassenschaften nun noch einmal in der Eisfabrik!

So. 04.11.2018, 18.00 Uhr - Eisfabrik, Schwarzer Saal

17.00 Uhr Programmeinführung durch Leonie Koch

Bald in Hannover:

So. 21.10.2018, 18.00 Uhr - Rosebusch Verlassenschaften

21.10.2018 - Ausverkauft! Nur noch sehr wenige Restkarten auf Bänken an der Abendkasse

                               - Alternative: 4.11. Eisfabrik

So. 24. Juni, 18.00 Uhr "Seelenverwandt" - Friedenskirche

So. 03. Juni, 18.00 Uhr "Seelenverwandt" in Lenthe

 

"aus dem Innersten 2018" - Die Konzertkarten sind gedruckt und sind zu bestallen im Kartenshop oder bei der Vorverkaufskasse im Künstlerhaus

Sophienstraße 2 · Tel. 05 11- 16 84 12 22

www.Vvk-kuenstlerhaus.de

 

Und der Flyer ist da:

aus dem Innersten 2018 - Nomos-Quartett.
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Wir wünschen allen BesucherInnen unserer Website ein lebendiges, vielfältiges, erlebnisreiches und glückliches neues Jahr 2018!

 

- Erst zur Wahl - und dann in die Friedenskirche?! :-)

So. 15. Oktober, 18.00 Uhr - Friedenskirche

17.00 Uhr: Programmeinführung durch Prof. Dr. Heinz von Loesch

Fr. 19. Mai, 20.00 Uhr - "Intuition" im NDR

Das Konzert am 24. März in der Schwanenburg ist wegen Krankheit verschoben.

Konzert in Bielefeld: Purcell, Bach, Mozart + Uraufführung

Per Klick vergrößern:

So. 11.12. um 11.15 Uhr:

Dialog: Klang und Bild I.

CD Koerppen in Burgdorf

So. 4. Dezember, 17.00 Uhr in Burgdorf

Ratssaal im Burgdorfer Schloss

Konzert zur Präsentation der neuen CD mit den Streichquartetten von Alfred Koerppen

Programm: Koerppen, Mozart, Hugo Wolf

 

 

"Nacht" in Hildesheim

    Hannoversche Allgemeine Zeizung 30.11.2015:

Mozartfest Schwetzingen


Götterliebling unbegreiflicher denn je


Seit seiner Gründung im Jahr 1984 begeistern die Interpretationen des Nomos-Quartetts das Publikum und die Presse. Nach dem Konzert am Samstagabend im Jagdsaal wissen auch die Besucher des Mozartfests warum: Mit Martin Dehning (Violine), Friederike Koch (Viola) und Sabine Pfeiffer (Violoncello) trafen starke musikalische Persönlichkeiten zusammen, die durch langjährige Zusammenarbeit geprägt sind.

Obwohl die junge Violinistin Meike Bertram erst seit 2013 dazugehört, fügt sie sich klanglich wie ästhetisch wunderbar ein. Der außergewöhnlich runde Ensembleklang, seine bestechende Homogenität wurden am stimmigen Programm mit Felix Mendelssohn Bartholdys (1809 - 1847) Streichquartett Nr. 6 in f-Moll, op. 60, eingebettet in Wolfgang Amadeus Mozarts (1756 - 1791) Streichquartette Nr. 6 in B-Dur KV 159 und Nr. 15 in d-Moll KV 421 schnell ohrenfällig. 


Schlicht und komplex

Lebendig interpretierte das Ensemble zunächst das Streichquartett B-Dur des knapp 17-jährigen Mozarts. Hier verstanden es die vier Musiker ausgezeichnet, die Fülle von Einfällen, das Schlichte und gleichzeitig das Komplexe des Werks voll dramatischer Spannung darzustellen. Diesem Mozart stand ein 38-jähriger Felix Mendelssohn Bartholdy gegenüber, dessen Streichquartett das Ensemble unter pulsierender Spannung spielte, hitzig, fiebrig, mit aufwühlender Expressivität. Intensiv ist die erste Geige im wilden Galopp der anderen Stimmen zu hören. Im Adagio blühen träumerische, liedhafte Töne auf, während das Finale von expressivem Feuer durchglüht ist. Es versetzte das Publikum in helle Begeisterung.

 

Eine ungeheure Wirkung erzielte das Nomos-Quartett nach der Pause mit Mozarts d-Moll-Quartett. Unter den Bögen der Streicher verdichtete sich die Musik zu hochkomplexen, kaum mehr zu erfassenden Bekenntnissen, wobei in den schroffen Gegensätzen zwischen dunkler Verzweiflung und überirdischer Schönheit der Götterliebling Mozart unbegreiflicher denn je.

Schwetzinger Zeitung, 15.10.2015


Nomos-Quartett beim Kultursommer der Region
Eine schöne Rezension in der HAZ vom 22.07.2015
Kritik Lenthe 19.07.2015.pdf
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Neue CD mit Werken von Matthias Kaul - ruhig und spannend!

http://www.shop-014.de/1a2b3c-p25h1s3-some-kind-of-way-out.html

Hier der direkte link

Kürzlich:

Festival Musica Sacra in Maastricht

mit Webern, Xenakis, Beethoven...

Hier der Live-Mitschnitt:

Ludolf Baucke in der HAZ über das 1. Festkonzert:
HAZ 28.07.2014 .pdf
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Drei Festkonzerte "aus dem Innersten" im Sprengel Museum haben uns erfreut und glücklich gemacht. Wir danken allen, die dabei waren!!

Artikel in der HAZ zum 30-jährigen Jubiläum!
HAZ 23.07.2014.pdf
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30 Jahre Nomos-Quartett - wir feiern!

HAZ vom 25.11.2013

Auf nach Arkadien!

Das Nomos-Quartett im Sprengel Museum 

Von Ludolf Baucke

Paradiesisches fest im Blick - und in den Ohren: Das Nomos-Quartett hat zu einem Arkadien-Abend in die akustisch vortreffliche Halle des Sprengel Museums eingeladen. Bei allerlei Wohlfühlmomenten durfte dem kundigen Publikum bei Mendelssohns Konzertstück für Klarinette, Bassetthorn und Streichquartett sogar das Wasser im Munde zusammen laufen. Der junge Romantiker hatte das Werk für den zeitgenössischen Klarinettenvirtuosen Bärmann als Gegenleistung für sein Leibgericht Dampfnudeln und Rahmstrudel komponiert. Das Klarinettenduo Beate Zelinsky und David Smeyers interpretierte das Sextett gemeinsam mit den Streichern angenehm geschmeidig.

Das Publikum war bestens eingestimmt auf ein bei Nikolaus Brass bestelltes Sextett mit dem Titel "Aus dem Tagebuch der Liebenden".Dieses vieteilige Werk kostet in zwanzig Minuten Schwebungen von eng beieinander liegenden Klarinettentönen aus, garniert diese mit zarten Glissandi, aber auch hart gezupften Klängen des Streichquartetts. Mitunter korrespondieren Streicherflageoletts mit den Klarinettenlinien. Im dritten Satz lässt überdeutlich eine fast wie ein Lockrufangestimmte kleine Terz aufhorchen, doch Trübungen bleiben nicht ausgeschlossen. Zum Schluss enzschwindet die Musik mit tiefen und den vom Anfang bekannten Streicherglissandi. Die Uraufführung in Anwesenheit des Komponisten geriet zum Höhepunkt des Programms und wurde kräftig applausiert.

Nach der Pause erkundete das Nomos-Quartett in der siebensätzigen "Arcadiana" des Briten Thomas Adès einen fast ununterbrochenen und mit allerlei Anklängen an die Überlieferung garnierten Wohllaut. Reibungen wie zuvor im Brass-Quintett blieben in dieser Wellnessmusik ausgespart. Dem bestens aufgelegten und ungemein differenziert musizierenden Nomos-Quartett schien das nur paradiesische nicht ganz geheuer zu sein. Es hatte zuvor Mozarts G-Dur-Streichquartett KV 156 musiziert. Dessen e-Moll-Andante ließ schon im zweiten Akkord unparadiesisch Schmerzliches anklingen.

 

Mut zur Stille

Das Nomos-Quartett im Klienen Sendesaal

Von Agnes Beckmann

Stille ist etwas Relatives und absolute Stille gibt es im Alltagsleben nicht. Bei dem Konzert "Fragmente - Stille" des Nomos-Quartetts kam es zu Momenten, die sich der totalen, gespannten Stille annäherten. Und zwar durch Atemanhalten und Lauschen auf die letzten Töne der Fragmente. Im Rahmen der Konzertreihe Musik 21 im NDR bringt das Quartett Werke aus verschiedenen Jahrhunderten auf die Bühne. Die Musiker eröffnen das Programm mit den "5 Sätzen für Streichquartett" von Anton Webern. Schwungvoll spielen sie den hektischen Satz im Zentrum, behutsam die äußert seisen Rahmensätze. Webern erschließt 1909 ganz neue Klangbereiche.

70 Jahre später erschafft Luigi Nono das Werk "Fragmente - Stille, An Diotima", das sich auf Gedichtfragmente von Friedrich Hölderlin bezieht. Es ist eine äußerst zarte Komposition, bei der sie Spieler die unendlich leisen Einzeltöne und dezenten Motivfetzen wirkungsvoll zur Geltung bringen. Die immer neuen schillerden Klänge, stetig durchstzt von Pausen, lassen das Publikum hochkonzentriert in Stille verharren.

Es schließt sich der 1820 entstandene Quartettsatz c-Moll und das Fragment des 2. Satzes von Schubert an. Ursprünglich als viersätziges Streichquartett geplant, brach er die Arbeit am 2. Satz nach 24 Takten aus unbekannten Gründen ab. Vor fünf Jahren hat sich Sarah Nemtsov mit diesem Fragment auseinandergesetzt. Sie benutzt die Elemente als Bausteine für das eigene Werk. So entsteht das sinnlich-lyrische, zutiefst berührende Werk "Im Andenken".

Der Abend schließt mit den sechs Bagatellen op. 9 von Anton Webern. Die anwesende Nemtsov und das Publikum sind von den Leistungen des Nomos-Quartetts begeistert und applaudieren lange.

Detlev Bork im Magazin "Ensemble" (6/2012):

"...Und so unterschiedlich die Werke sein mögen, so überzeugend stringent und kraftvoll werden sie hier in Szene gesetzt. Die Musiker spielen beherzt und sprühen vor Energie. Die Kontrastreiche Ausarbeitung des Kopfsatzes des Quintetts von Dvorák ist beispielhaft. Das Niveau wird durchweg gehalten, wobei die innig warme Gestaltung der Melodien besondere Freude bereitet."

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Das Nomos-Quartett mit Cornelia Samuelis Sopran in der Glocke in Bremen - 13.03.2012

Weser Kurier vom 15.03.2012                              Programm "Blick nach oben"

     Das Nomos-Quartett hatte gleich zu Beginn mit drei vierstimmigen Fantasien von Henry Purcell seine Klasse bewiesen. Aber ihr exzellentes Können, ihre reife Klangqualität und ihre absolute Homogenität des Musizierens entfalteten Dehning und seine Partnerinnen so richtig mit Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“...

     Das Nomos-Quartett bot das Werk als menschlich nachempfundene, unmittelbar die Hörer erreichende Konfrontation mit der Unheimlichkeit des Todes: Jagend, stockend, verzweifelt und aufbegehrend im dramatischen Impuls der Ecksätze, wunderbar tröstend in den Variationen des ohne falsche Poetisierung erklingenden Andante...

     Cornelia Samuelis meisterte die dreimalige, zwischen die beiden „Salve Reginas“-Vertonungen gesetzte Wiedergabe von Anton Weberns „Schmerz immer – Blick nach oben“ souverän in der Objektivierung der Form und der untergründig erregten Expression des Klangs...

 

Birte Päplow - neue Geigerin im Nomos-Quartett

 

Wir freuen uns auf die kommenden Konzerte mit Birte Päplow!

 

Jutta Rübenacker erlitt im vergangenen September einen Herzinfarkt, der ihr zeigte, dass sie sich beruflich in Zukunft vor allem auf ihre Professur in Hannover konzentrieren muss und ihre intensive Arbeit mit unserem Quartett zu unserem großen Bedauern nicht weiterführen kann. Wir danken ihr von Herzen für vier anregende Jahre mit vielen, vielen schönen Konzerten und wünschen ihr das Allerbeste für ihre Zukunft.

 

Seit Beginn des Jahres 2012 spielt Birte Päplow im Nomos-Quartett. Sie  ist 1. Geigerin im Nds. Staatsorchester Hannover - mit einer halben Stelle, um Zeit für Kammermusik zu haben - und eine vielseitig erfahrene Kammer-musikerin.

 

Bereits im November sprang Birte Päplow ein bei unserem Konzert im NDR Hannover und fügte sich gleichsam nahtlos ein. Musikalisch wie menschlich stimmt die Wellenlänge - wir freuen uns auf unsere gemeinsame Arbeit und ihre neuen Impulse!

 

 

 

 

 

Neues Projekt:

„Nur wer die Sehnsucht kennt – Love Songs von Schubert bis Coldplay“

 

Streichquartette – Janacek „Intime Briefe“, Schubert, Beethoven

Filmmusik – Fluch der Karibik, The Piano

Songs – Nothing else matters, Faraway, Clocks u.a.

4 Konzerte mit dem Nomos-Quartett und Cornelia Samuelis – Sopran

25.10.2009 Achim, Kulturhaus KASCH

09.12.2009 Wunstorf, Saal im Klinikum

28.01.2010 Hameln, Marktkirche St. Nikolai

05.02.2010 Hildesheim, Michaeliskirche

+ Workshops in Schulen:

22.10.2009 Achim, Cato Bontjes van Beek-Gymnasium

08.12.2009 Wunstorf, Hölty-Gymnasium

03.02.2010 Hildesheim (Elze), Christophorusschule

10.02.2010 Hildesheim, Gymnasium Andreanum

 

gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur

und die Werner-Egerland-Stiftung

 

„Klassik meets Rock“ begeistert das Publikum!

Geige wird zur E-Gitarre
Einzigartig und völlig entfesselt

Nomos-Quartett schlägt Bogen von Klassik zu Rock und Blues
Von Rolf-Dieter Diehl, Cellesche Zeitung, 04.11.2008

Es gibt Momente in der Musik, da hat man das Gefühl, etwas zu erleben, das sich mit Worten nicht beschreiben lässt. Das Hannoversche Nomos-Quartett bot bei seinem Gastspiel in der Celler CD-Kaserne eine ganze Kette solcher Momente und wagte dabei den Brückenschlag zwischen klassischer Quartett-Literatur und der Neuen Musik. Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“, George Crumbs „Black Angels“ für elektrisch verstärktes Streichquartett und ein Wiederhören mit dem „Voodoo Chile“ des legendären Jimi Hendrix standen auf dem Programm, das dem begeisterten Publikum unter dem Motto „Seelenwanderungen“ ein eindringliches Konzerterlebnis bescherte.

Die bohrende Anfangsgeste des Schubertquartetts erwies sich als gelungener Einstieg. Dumpf bebte sie im gehetzten Allegro nach, dessen gewittrige Anspannung sich immer wieder über das Pianissimo-Verdämmern erhob. Unerbittlich strebten die Musiker dem Abgrund des Totentanz-Finales zu. Und der gespenstische Tanz mutierte im Schlusspresto in seiner peitschenden rhythmischen Schärfe zu einer skelettierten Tarantella, völlig entfesselt gegen den Strich gespielt und so wild rasend, dass einem die Schauer über den Rücken liefen.

Doch richtig dramatisch wurde es erst, als nach der Pause die Instrumente „eingeplugged“ wurden. Crumbs „Black Angels“ erinnerten an den schwirrenden Gesang riesiger Insektenschwärme, sie imitierten den Klang von Knochen und Flöten, schilderten eine Pavane der Tränen und eine Sarabande des obskuren Todes. Wie vergilbte Choräle aus dem Mittelalter erklangen die eingeflochtenen Zitate wie das „Dies Irae“ oder die Passage aus Tartinis Teufelstriller-Sonate und blickten doch visionär in die Zukunft. Wie bei allen Surrealisten von Salvador Dali bis Max Ernst dominierte auch hier die Drastik des Grellen, die Überzeichnung durchdrungen von apokalyptischer Tiefensicht und von Albtraumbildern der Moderne.

Und dann verwandelte sich das Nomos-Quartett gar in eine Rockband und bot ein mitreißendes Revival von Jimi Hendrix’ „Voodoo Chile“. Da wurde die Geige zur E-Gitarre und das Cello zum E-Bass, und das Ensemble lieferte eine derart rockige und funkige Version dieser Blues-Nummer, das sich das Publikum ungläubig Augen und Ohren rieb. Vom genial innovativen Intro-Riff bis zu den „different emotions“ der damaligen Klangexperimente ließ das nun durch Drummer Klaus Reda verstärkte Quartett nichts aus. Und die Illusion war perfekt. Tosender Applaus beendete dieses einzigartige Konzert.