Veranstaltet von Pro Quartett e.V.
aus dem Innersten 2016
vier Konzerte in Hannover mit dem Nomos-Quartett
I. "Tanz und Flug" Fr. 29. April 2016, 20.00 Uhr
Schwanenburg, Wunstorfer Str. 14
II. "Aus meinem Leben" Fr. 17. Juni 2016, 20.00
Uhr
Christuskirche
III. "Lyrik und
Drama" Fr. 23. September 2016, 20.00
Uhr
Sprengel Museum, Calder-Saal
IV.
"Nacht”
Sa. 19. November 2016, 18.00 Uhr
Kreuzkirche
I. "Tanz und Flug"
Terry Riley (*1935)
aus "Salome Dances for Peace" (1989):
Echoes of Primordial Time, Mongolian Winds, Ceremonial Night Race
Hugo Wolf
"Italienische Serenade"
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett B-Dur KV 159
Rebecca Saunders (*1967)
"Fletch" – für Streichquartett (2012)
„Fletch“ bezeichnet im Englischen die Federn am Ende eines Pfeiles,
als Verb bedeutet es „befiedern“, und so schwirren die Klänge wie
sausende Pfeile durch Rebecca Saunders‘ neues Streichquartett.
Liegende, fremdartige Klänge bilden eine Verbindung zu Terry Rileys
„Tänzen der Salome“. Der Miterfinder der Minimal Music schöpft aus
der Musik verschiedener Zeiten und Weltgegenden und erschafft ein
einzigartiges Werk Neuer Musik. Hugo Wolfs „Italienische Serenade“
19.00 Uhr: Programmeinführung durch Prof. Dr. Heinz von Loesch
Nach dem Konzert: Künstlergespräch
- im Rahmen von Musik 21 Niedersachsen -
II. Aus meinem Leben
Bedřich Smetana
Streichquartett e-Moll „Aus meinem Leben“
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 1 op. 7 (1907/08)
Einführende Texte zu den Werken – Leonie F. Koch
Zwei schicksalsbestimmte Werke: Bedrˇich Smetana nennt sein
Quartett„Aus meinem Leben“. Er erzählt in romantischen, schwel-
genden Tönen: von seiner jugendlichen Sehnsucht, seinen Tanz-
vergnügen, der innigen Liebe zu seiner späteren Frau, vom Erfolg
seiner tschechisch-nationalen Musik – und der Katastrophe seiner
Ertaubung. Béla Bartók litt unter dem Scheitern seiner Liebe zu der
Geigerin Stefi Geyer und nahm mit seinem Streichquartett gleichsam
Abschied von dieser – wie auch von der Spätromantik. Nach dem „Begräbnisgesang“ des Beginns steigert sich das Werk zunehmend
und beschreibt „eine Rückkehr ins Leben vom Rande des Nichts“
(Zoltán Kodály). Frei von allen herkömmlichen Formschemata
entwickeln sich von ungarischen Bauernmelodien durchsetzte Klang-
bilder bis hin zum wilden Ende – in einereigenen Klangsprache an der
Schwelle zur Moderne.
19.00 Uhr: Programmeinführung durch Prof. Dr. Heinz von Loesch
III. Lyrik und Drama
Luigi Boccherini
Streichquartett c-Moll op. 41 Nr. 1 (1788)
Alberto Ginastera (1916-1983)
Streichquartett Nr. 3 op. 40 mit Sopran (1973)
Johannes Brahms
5 Ophelia-Lieder (1873), Transkiption: Aribert Reimann (1997)
Johannes Brahms
Streichquartett c-Moll op. 51 Nr. 1 (1873)
mit Cornelia Samuelis – Sopran
Brahms hatte mit dem c-Moll-Quartett seine eigene Kompositionsart,
die „entwickelnde Variation“ (A. Schönberg) gefunden; der Argentinier
Ginastera gelangte in der Schweiz zu neuer Expressivität und den
Italiener Boccherini zog es nach Madrid. Zwei Werke in c-Moll bilden
den Rahmen des Programms: Beide sind in den Außensätzen geprägt
von unablässiger Bewegung und leidenschaftlicher Energie, in den
Mittelsätzen dagegen von Schmerz und Schönheit. In seinem außer-
gewöhnlichen Streichquartett mit Sopran erzählt der 1916 geborene
Alberto Ginastera – nach Texten u.a. von Garcia Lorca – in expressio-
nistischen Gesten von Liebe und Tod. Brahms‘ für Shakespeares Hamlet
komponierte Ophelia-Lieder sind Lyrik im Drama!
19.00 Uhr: Programmeinführung durch Prof. Dr. Heinz von Loesch
IV. Nacht
Antonín Dvořák
Notturno H-Dur op. 40
Henri Dutilleux (1916-2013)
Ainsi la Nuit (1976)
Karol Szymanowski
Nocturne op. 28 (Bearbeitung: Miroslav Skoryk)
Carlo Gesualdo
aus: Tenebrae Responsorien
Georg Friedrich Haas (*1953)
In iij Noct. (3. Streichquartett) (2001) (In völliger Dunkelheit zu spielen)
Dvořáks berührendes „Notturno“ führt zum geheimnisvollen „Ainsi
la Nuit“ von Henri Dutilleux, dessen 100. Geburtstag 2016 gefeiert
wird, Szymanowski bewegt sich mit „französischem Charme aus
polnischer Feder“ auf dem Weg zur Neuen Musik. Kurze Teile aus
den „Responsorien“ Gesualdos leiten über zum Nachtstück von
Haas, der aus diesen zitiert. In Dunkelheit sitzen die MusikerInnen
um das Publikum herum und erforschen faszinierende Klangland-
schaften aus dunklen Harmoniewolken, Flageoletts, Glissandi –
ein Abenteuer des Hörens!
17.00 Uhr: Programmeinführung durch Prof. Dr. Heinz von Loesch
Nach dem Konzert: Künstlergespräch
- im Rahmen von Musik 21 Niedersachsen -